Was ist ein Energieausweis?
Der Energieausweis besteht aus einem Dokument mit mehreren Seiten. Auf Seite 2 sind bedarfsorientierte Angaben, Seite 3 ist ausgefüllt, wenn die Werte auf verbrauchsorientierten Daten basieren. Dargestellt werden die Ergebnisse, insbesondere der Energieverbrauchskennwert – nach jetzigem Stand – im Wesentlichen in Form einer Farbskala zwischen grün und rot. Wer viel rot sieht, hat ein Haus mit schlechtem Energiestandard. Der Energieausweis ist gesetzlich verpflichtend und muss potentiellen Käufern oder Mietern auf Wunsch vorgelegt werden können.
Es gibt zwei Arten von Energieausweisen: den Verbrauchsausweis und den Bedarfsausweis. Sie sind zehn Jahre gültig.
Für Häuser mit bis zu vier Wohneinheiten, die vor 1978 erbaut und zwischenzeitlich nicht energetisch saniert wurden, ist der teurere bedarfsorientierte Energieausweis Pflicht. Er fußt auf ein technisches Gutachten und kostet ca. zwischen 150 und ca. 1.000 Euro. Der Betrag differiert je nach Bundesland, Anbieter und Aufwand. Dabei muss das billigste Angebot nicht unbedingt das Beste sein. Beurteilt werden von Gutachtern ausschließlich bauliche Aspekte wie Heizungsanlage, Qualität der Fenster oder Dämmung. Ein Großteil braucht laut dena (Deutsche Energie-Agentur) diesen Ausweis, denn drei von vier Gebäuden wurden in Deutschland vor der Wärmeschutzverordnung von 1977 gebaut.Für alle anderen Häuser reicht prinzipiell der preiswertere verbrauchsorientierte Ausweis. Dieser orientiert sich an den tatsächlichen Verbrauchsdaten der vergangenen drei Jahre und kostet ab ca. 30 Euro bis ca. 100 Euro.
Eigentümern, die bei einer Vermietung oder einem Verkauf keinen Energieausweis vorlegen können, droht ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro.
Bauherrenverbände und Verbraucherzentralen raten Eigentümern meist zum Bedarfsausweis. Die höheren Kosten lohnen sich aus Sicht der Interessenverbände, da dieser eine reelle Vergleichsgrundlage für potenzielle Mieter oder Käufer biete. Weiter wird argumentiert, dass der Bedarfsausweis auch genaue Vorschläge zur energetischen Sanierung des Hauses enthalte und somit für den Eigentümer zusätzlich nützlich sei. (Quelle: www.immobilienscout24.de)
Wo ist der Energieausweis erhältlich?
Während der Verbrauchsausweis häufig von den jeweiligen Versorgern oder Messanbietern erstellt wird, kann ein Bedarfsausweis nur durch sogenannte „baubezogene Berufe“ ausgestellt werden. Das sind beispielsweise Architekten, Ingenieure oder Handwerksmeister wie Heizungsbauer und Schornsteinfeger. Empfohlen werden Experten mit Zusatzausbildung als Energieberater. Eigentümerverbände wie Haus und Grund, der Verband privater Bauherrn oder auch die Deutsche Energie-Agentur können hier mit Adressen helfen. Der Energieausweis ist generell zehn Jahre lang gültig, unabhängig davon, ob er bedarfs- oder verbrauchsorientiert ist. (Quelle: www.immobilienscout24.de)
Energieausweis im Detail
Bestandteile des Energieausweises
Der energetische Zustand einer Immobilie wird in einem Energieausweis auf vier Seiten dokumentiert:
Auf der ersten Seite eines Energieausweises findet man allgemeine Angaben zum Gebäude. Dazu gehören unter anderem die Adresse, der Typ, das Baujahr, wie auch Angaben zur Gebäudenutzfläche und der Anlagentechnik. Ferner sind Hinweise aufgeführt, die Aussagen zur Verwendung des Ausweises machen und Angaben zur energetischen Qualität einer Immobilie machen. Gegebenenfalls kann dem Papier auch ein Foto der betreffenden Immobilie beigefügt werden.
Nur wer einen bedarfsorientierten Energieausweis benötigt, muss die zweite Seite ausfüllen lassen.
Die dritte Seite ist für den verbrauchsbasierten Ausweis vorgesehen. Eine Farbskala, die von grün bis rot unterlegt ist zeigt den Energiebedarf, oder auch den Energieverbrauchskennwert an in kWh (Kilowattstunden) an. Damit man Vergleiche zu anderen Gebäuden ziehen kann, ist eine weitere Farbskala aufgeführt, die Auskunft gibt, in welchem Bezug der Verbrauchswert der eigenen Immobilie im Gegensatz zu Werten durchschnittlicher Häuser oder eines Passivhauses liegt.
Erklärungen zu Fachbegriffen findet man auf der vierten Seite. Interessant wird es für den Immobilienbesitzer auf der ergänzenden fünften Seite: Hier werden Modernisierungsmaßnahmen erläutert, die dazu beitragen, Energiekosten zu reduzieren, den Wert eines Hauses zu steigern und die Umwelt zu schonen. (Quelle: www.immobilienscout24.de)